3. Sozialisierung auf Menschen(Wie wär´s mit ´ner Party?)Nun, der Hund ist noch sehr klein, über alle Maßen niedlich und somit im Stande, so ziemlich alle Beschützerinstinkte in Ihnen freizusetzen. Stimmt´s??? Und dennoch, jetzt anzunehmen, daß man ihn vor allem und jedem abschirmen müsste, damit er sich bei Ihnen zunächst einmal in aller Ruhe eingewöhnen könne, wäre ein großer Fehler. Wenn Sie Glück haben, dann kommt Ihr Welpe aus einem möglichst turbulenten Haushalt und kennt bereits Kleinkinder, Besuch, Autofahren, Lärm, fremde Hunde- das tägliche Chaos eben. Wenn nicht, also wenn er im Zwinger geboren und aufgezogen wurde oder in einem sehr ruhigen und geordneten Haushalt, dann um so wichtiger, daß Sie jetzt das Richtige tun. Raus mit im, mitten ins tägliche Leben! Fahren Sie mit ihm Straßenbahn, nehmen Sie ihn mit ins Café, gehen Sie mit ihm irgendwo hin, wo viele Menschen sind und bleiben Sie gelassen, wenn kleine und laute Kinder auf ihn zustürmen. Seien Sie sicher, Hund und Kinder werden miteinander zurechtkommen. Lassen Sie den Welpen ruhig von Fremden anfassen. Seien Sie bitte nicht irritiert oder schon gar nicht eifersüchtig, wenn der Hund darauf altersgemäß richtig, nämlich freudig reagiert. Sie wollen später schließlich einen freundlichen Hund haben. Oder nicht? Gehen Sie mit dem Hund in die Einkaufspassage. Der verkaufsoffene Samstag ist gerade recht! Oder wie wäre es mit einer kleinen Party zu Ehren des neuen Mitbewohners? Praktischerweise hätte Ihr Hund an diesem Tag einen Mordskohldampf, weil Sie ihn schon seit mindestens einem halben Tag nicht mehr gefüttert hätten. Und ebenso praktischerweise hätten Sie eine große Schüssel von seinem Futter direkt vor die Wohnungstür gestellt, so daß ihm davon jeder Gast etwas „mitbringen“ könnte. Ein möglichst gemischtes Publikum wäre dabei wünschenswert: Männer mit Stock und Hut, Damen mit Regenschirmen, Leute in Arbeitskleidung und natürlich Kinder... jede Menge Kinder. Und alle hätten sie (was für ein Zufall!) ein kleines Stückchen Futter in der Hand und würden sich ihm, als allererstes ihm, liebevoll zuwenden. Ob Ihr Hund spätestens nach dem 10ten Klingeln begreifen würde worauf es ankommt? Aber sicher! Nämlich: „ Gute Nachrichten! Es klingelt! Ich liiiiiebe Fremde! Wo ist ein Fremder?“ Zugegeben, solch ein Tier ist später vielleicht kein besonders abschreckender Wachhund, dafür haben Sie (und Ihr Tier!) nicht bei jedem Briefträger, jedem Handwerker oder gar bei Kinderbesuch Dauerstress.
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