Bei der normalen Fellpflege leckt, scheuert und kratzt sich der Hund hin und wieder. Wird aus diesem gelegentlichen ein übermäßiges oder gar ständiges Verhalten, so kann dies verschiedene Ursachen haben. Neben Parasiten, allergischen Reaktionen, bakteriellen Infektionen und Verletzungen kann auch das Futter Juckreiz auslösen. Parasiten Der häufigste Grund für anhaltenden Juckreiz ist der Befall mit Parasiten (Flöhe, Milben und Zecken) Flöhe stellen eine ganzjährige Plage dar, die sich der Hund auf einem Spaziergang oder beim Kontakt mit anderen Hunden schnell zuziehen kann. Flöhe selber kann man nur schwer entdecken. Deshalb nimmt man ein angefeuchtetes Papiertaschentuch und reibt es leicht auf der Haut der Kruppe. Sollte es sich dann rötlich-braun verfärben, handelt es sich um Flohkot. Man bekämpft die Flöhe am besten mit Flohspray, denn Flohhalsbänder können durch die ständige Giftzufuhr zu Problemen (auch für den Menschen) führen, vor allem, wenn der Hund Kontakt zu Kindern hat. Bei starkem Flohbefall sollten auch Schlafplatz und Teppiche gereinigt werden. Milbenbefall Die Haarbalgmilbe (Demodex) sowie die Grabmilbe (Sarkoptes, Räude) können auch Juckreiz hervorrufen. Diese Parasiten leben in der Haut, wobei die Demodexmilbe in den Haarbälgen, meist um Schnauze und Augen herum sitzt. An diesen Stellen wird das Haar lichter, die Haut kann gerötet sein, Schuppen sind evtl. sichtbar. Die Demodexmilben werden schon während des Säugens von der Hündin an die Welpen weitergegeben; in der Regel sind die Hündinnen symptomfrei. Meist werden von der Demodikose Junghunde bis zu 2 Jahren betroffen. Stresszustände wie z.B. Urlaub, Umzug oder Verlust der Bezugsperson begünstigen das Auftreten der Erkrankung. Nachweisen lässt sich die Demodexmilbe nur durch ein so genanntes Hautgeschabsel. Hierbei werden Hautteilchen tief abgeschabt und mikroskopisch untersucht. Die Sarcoptesmilben sind sehr ansteckend und können auch den Menschen als "Fehlwirt" , auf dem sie sich aber nicht weiterentwickeln können, befallen. Der Juckreiz bei befallenen Hunden ist außerordentlich stark und tritt nachts und in warmer Umgebung verstärkt auf. Der Nachweis ist sehr schwierig und kann am besten mit einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Die Therapie bei Befall beider Milbenarten besteht aus Teilwaschungen mit entsprechenden Antiparasitika. Allergische Hautreaktionen Gerade in den Sommermonaten kommt es oft vor, daß bestimmte Gräser, Pollen, Bäume o.ä. eine Hautreaktion hervorrufen. Neben Juckreiz kann es zu folgenden Erscheinungen kommen: Hautrötungen, Haarausfall und kleine Pickelchen, die auf der Haut oder in den Ohren sichtbar sind. Eine Antiallergische Therapie kann Linderung verschaffen. Bakterielle Infektionen Nach kleineren Verletzungen kann eine vermehrte Besiedelung der Haut mit Bakterien erfolgen. Aufgrund einer Entzündungsreaktion kommt es zur Bildung von Eiterpusteln, Juckreiz, Hautrötungen oder Pilzbefall. Futtermittelallergie Die Inhaltsstoffe des Futters können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen und Juckreiz auslösen. Als Allergene Substanzen sind tierische und pflanzliche Proteine der Nahrung zu nennen. So kommt das Protein einzelner Fleischsorten (Schwein, Rind usw.) ebenso in Frage, wie verschiedene Pflanzen- und Getreidesorten (Weizen, Soja usw.). Dabei ist nicht die absolute Menge des Proteins, sondern die bloße Anwesenheit für die allergische Reaktion verantwortlich. Eine solche Allergie kann plötzlich und unerwartet auftreten, selbst mit Futter, welches der Hund vorher jahrelang vertragen hat. Der Juckreiz bei einer solchen Allergie tritt häufig im Kopfbereich und vor allem an den Pfoten auf. In eineigen Fällen kann sich deine Futtermittelallergie jedoch auch in Magen-Darm-Beschwerden, wie Durchfall und Erbrechen äußern.