Das Schwimmersyndrom beim Welpen(dieser Beitrag betrifft mehr die Züchter, als einen Welpenkäufer) Was ist das Schwimmersyndrom? Das Schwimmersyndrom ist eine Entwicklungsstörung bei der eine mangelhafte bis nicht vorhandene Bildung einer Myelin-Scheide der Nervenachsenzylinder vorliegt. Die Nerven erreichen dadurch nicht die volle Kraft und die Reizweiterleitung zum Muskel ist eingeschränkt. Es betrifft Welpen innerhalb der ersten 10 Lebenstage. Woran erkennt man das Schwimmersyndrom? Die Welpen haben mehr oder weniger stark gekrümmte Vorder- und/oder Hinterläufe. Dadurch bewegen sie sich "rudernd" vorwärts. Dies sieht von oben aus, wie ein Mensch, der schwimmt. Daher resultiert auch der Name "Schwimmersyndrom". Der Brustkorb flacht durch das kontinuierliche Liegen in Brustlage immer mehr ab, da das Eigengewicht den Brustkorb zusammendrückt. Er wird von vorne gesehen oval zu den Seiten hin. Die Welpen bewegen sich langsamer, als ihre Wurfgeschwister und schlafen auch auf dem Bauch. Kann man das Schwimmersyndrom behandeln? Ja und...als aller erstes: Die Welpen müssen nicht eingeschläfert werden!!! Leider haben auch viele langjährige Züchter und Zuchtwarte keine Ahnung und anstatt sich zu erkundigen, rät man zur Einschläferung. Ich selbst habe es erlebt, daß eine jahrzehntelange Zuchtwartin des SV zwei verschiedenen Züchtern zur sofortigen Einschläferung geraten hat. Die Züchter baten mich um Rat und ich habe diese Welpen zu 100% wieder hinbekommen. Die Behandlung ist recht simpel und jeder Züchter kann solch einem Welpen helfen.
Als erstes sollte man darauf achten, daß sich ein rutschfester Bodenbelag in der Wurfkiste befindet (Gummimatte o.Ä.) dann sollte man den Welpen tapen. Dazu nimmt man einfach Panzerband, welches in jedem Baumarkt für ca.5 € erhältlich ist. Danach klebt man die Vorder- und/oder Hinterläufe des Welpen mit dünnen Streifen des Panzerbandes mit ein wenig Abstand zusammen. Damit nimmt man als erstes den Druck vom Brustkorb weg (der Welpe liegt dann auf den Pfoten und nicht mehr auf dem Bauch). Dies erleichtert die Atmung und der Brustkorb kann in seine Ursprüngliche Form zurückgebildet werden.
Der korrekte Sitz des Tapebandes muß mehrfach am Tag kontrolliert werden. Da ein Welpe sehr schnell wächst, empfiehlt es sich, das Tape alle 3 Tage zu erneuern, damit es nicht zu eng wird und die Pfötchen abschnürt (vorsichtig abschneiden, entfernen und neu kleben). Dann nimmt man die Beinchen und bewegt sie mehrfach täglich rauf und runter und winkelt sie an und streckt sie leicht (wie in der Physiotherapie) Zusätzlich empfiehlt es sich, hochdosierten Vitamin B-Komplex einzusetzen (am besten den Tierarzt nach Vitamin B-Komplex zur Injektion fragen) . Der Welpe sollte auch mehrfach am Tag bei der Hündin zum Säugen angelegt werden, da die Hündin sich öfters anders in der Wurfkiste hinlegt und der Welpe nicht so schnell krabbeln kann, wie seine Geschwister. Sobald die Welpen beginnen, zu laufen und zu stehen, sollte das Tape entfernt werden. Der Welpe sollte nun wieder so kräftig sein, daß er auf seinen eigenen Beinchen stehen und laufen kann.
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